POLARITfiiTSPROFIL ALS MITTEL ZUR GERUCHSBEURTEILUNG 663 Urteilen gelangen. Bei der Testung von paroeilmierten Produkten muB der Geruch den tats•ichlichen Gegebenheiten entsprechen und ann•ihernd so sein, wie ihn der Verbraucher unter normalen Umst•inden wahrnimmt. So ist ein Haarwaschmittel sowohl in der Masse wie auch in heiBem Wasset zu resten. Ein Haarwasser wird zweckm•iPAgerweise als Flilssigkeit wie auch trocken auf Wolle getester. Bei einem Haarspray wird der Spray-Geruch bzw. der getrocknete Haarspray auf Wolle getester. SchlieBlich ist auch auf einen eventuellen EinfluB der Verpackung zu achten. An die Versuchspersonen sind verschiedene Anforderungen zu stellen. Zun•ichst milssen sie entscheidungsfreudig sein, denn, wenn beim Ausfilllen des Fragebogens zu h•iufig die Null angekreuzt wird, so erh•ilt man wenig ausgepr•igte Profile, die zu ungenauen Ergebnissen ftihren. Weiter ist von den Versuchspersonen eine groBe Zuverl•issigkeit zu verlangen. Sie dtirfen ihre Meinung in bezug auoe einen Geruch nicht •indern. Zu diesem Zweck wurden alle Personen, die zu unserem Test herangezogen wurden, gebeten, vier Reize in einem Zeitabstand zweimal zu resten. Die erhaltenen Profile wurden mit- einander verglichen, imvieweit sie parallel lauren, und ihre Korrelation er- rechnet. Eine Korrelation hat bei exakter Wiederholung der Einstufung den Weft -t- 1 ein Widerspruch zur ersten Beurteilung wird dutch einen negativen Weft bis zu --1 angezeigt. Ein zuf•illiges Ergebnis, bei dem die Versuchs- personen raten, ohne eine echte Aussage zu machen, schwankt zwischen •0,4. Es besteht die M6glichkeit, dab die Versuchspersonen Schwankungen ihrer Aufmerksamkeit unterlegen sind, indem sie z. B. nicht immer ganz bei der Sache sind oder dutch iuBere Umst•inde, z. B. dutch eine Erk•iltung, den Geruch nicht richrig wahrnehmen k6nnen. Wenn diese F•ille nicht zu h•iufig auftreten, werden sie dutch die 30 Testpersonen ausgeglichen. Sie verf•ilschen das Polarit•itsprofil nicht wesentlich, weil ihre Entscheidungen im Zufall- bereich liegen. Zur Kontrolle unseres Verfahrens haben wit als MeBgr6Be die Standard- abweichung und den Sicherheitswert eingefilhrt, die uns dutch die elektro- nische Auswertung gleich mitgeliefert werden. Die Werte zeigen uns an, ob die yon uns durchgefilhrten Versuche reproduzierbar sin& Die Standardabweichung a ist das MaB filr die durchschnittliche Abwei- chung des Profiles vom Null-Punkt. Sein geringster Weft ist Null, sein theoretisch h6chster Weft filr unseren Fragebogen liegt bei 3. Bei der Durchschnittserrechnung finden wit sehr gute Werte um 1 herum. Repro- duzierbar sind die Ergebnisse der Polarit•itsprofilmethode erfahrungsgem•iB erst ab = 0,55, interpretierbar schon ab --0,40. Die Grilnde ftir eine niedri- gere Standardabweichung k6nnen oeolgende sein: a) Die Versuchspersonen sind nicht entscheidungsfreudig. Hierauf muB schon bei der Wahl der Per-
664 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS sonen geachtet werden. b) Die Gruppe der Versuchspersonen ist in sich nicht einig. Es werden Gegenurteile gef•illt, die sich zum Tell aufheben. c) Der getestete Geruch zeigt keine ausgepriigten Merkmale. Der Sicherheitswert h •' beschreibt die Lage eines Geruches im Geruchs- beschreibungsraum. Dieset Raum stellt sich - wie das Modell in •bb. 4 zeigt - als Kugel dar. Der h6chste Sicherheitswert, den ein Geruch erreichen kann, ist 1. Der Geruch befindet sich dann an der Kugeloberfi•iche. Ein derartiger Geruch ist besonders ausgepr•igt. Der niedrigste Weft kann Null sein. In diesem Fall befindet sich der Geruch im Mittelpunkt der Kugel. Da abet alle Gegensatzpaare sich aufheben, muB eine derartige Substanz geruchlos sein. F/fir den Sicherheitswert muB bei guter Standardabweichung ein Mindestwert von 0,5 bei weniger guter Standardabweichung von 0,7 verlangt wetden. Niedrigere Sicherheitswerte ergeben sich aus folgenden Grtinden: a) Wenn die ausgewihlten Polarit•iten den Geruchsbewertungen nicht gerecht werden. Hierauf wurde allerdings bereits bei der Auswahl der Polarit•iten geachtet. b) Wenn die Gruppe in sich nicht einig ist und sich Gegenurteile ergeben, wie das bereits bei der Standardabweichung geschildert wurde. c) Es liegt kein Geruch mir charakteristischen Eigenschaften vor. Standardabweichung und Sicherheitswert beschreiben ihnliche Tat- best2nde, gehen abet auf unterschiedliche Ausgangsdaten zur/fick. In der Regel weisen Profile mir guter Streuung einen befriedigenden Sicherheits- weft auf, so dab sich beide Kontrollwerte gegenseitig st/fitzen. III. Dm ERGEBNISSE h Bdspiele.f•r die _•uswert. ng des Proills Das Polarit•itsprofil - wie z. B. in .,4bb. 3 dargestellt - kann direkt zur Inter- pretation der Get/fiche benutzt wetden, indem die Durchschnittswerte der einzelnen Gegensatzpaare zur Beschreibung und Erl•iuterung des Geruches herangezogen wetden. Besonders gute Ergebnisse erzielt man abet, wenn man zwei •ihnliche Parf/fimierungen miteinander vergleicht und die Diffe- renzen der erhaltenen Werte interpretleft, wie das in .,4bb. 6 dargestellt ist. Hier ist ein Vorschlag f/fir die Verbesserung der Parf/fimierung einer Frisier- creme gegen die bisherige Parf/fimierung getester worden. Zweckm•iBiger- weise werden derartige Teste von den gleichen Versuchspersonen in der- selben Sitzung durchgef/fihrt. Die Abbildung zeigt, dab der Verbesserungs- vorschlag als aktiver, vollet, sch6ner und angenehmer empfunden wird und offensichtlich eine Verbesserung der bisherigen Parf/fimierung darstellt.
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