POLARIT•TSPROFIL ALS MITTEL ZUR GERUCHSBEURTEILUNG 671 In der Tab. I[7 sind die drei Dimensionen je einer Frisiercreme-, einer Haar- waschmittel- und einer Badezusatz-Parffimierung wJedergegeben. Die Er- gebnisse sind aufgeteilt, einmal nach M•innern und Frauen und zum anderen nach Versuchspersonen, die einmal unter und einmal fiber 30 Jahre alt sind. Bei der angegebenen Zahl der Teste ist zu beriicksichtigen, dab -von Aus- nahmef•illen abgesehen - jede Versuchsperson zwei Teste geliefert hat, so dab die Zahl der Versuchspersonen je Test sich um die H•ilfte der Teste reduziert. Aus der Tabelle ergibt sich, dab die Abh•ingigkeit der Beurteilung von Alter und Geschlecht relativ gering ist. Trotzdem treten in einzelnen Fillen Differenzen auf, deren Grfinde und Ursachen abet erst dutch eine groBe Zahl von Versuchsreihen erkl•irbar sein dfirften. 3. Einordnung yon l/•orstellungen in den Geruchsbeschreibungsraum Das yon Prof. Eyferth und uns entwickelte Po]arit•tsprofil wurde ffir die Geruchsbeurteilung geschaffen. Es stellt sich die Frage, ob auch dieVorstellung eines Verbrauchers yon einer optimalen Pafffimierung mir dieset Metbode fragt wetden kann. Bei dieset Fragestellung ergibt sich zun•chst eine Optimie- rung der einzelnen Gegensatzpaare. Die gefundenen Profile sind elnarider sehr •hnlich, und Unterschiede lassen sich nut dutch den Vergleich yon verschie- denen Fragestellungen finden. Eine direkte Obertragung yon Vorstellungen des Verbrauchers auf Teste des Verbrauchers mir Pafffimierungen erscheint zur Zeit jedenfalls noch sehr problematisch. Bei den Arbeiten yon Paukner (10), die er bei erotisierenden Gerfichen durchgeffihrt hat, ist die Fragestel- lung auf die besondere Art eines Kosmetikums spezialisiert, so dab sie dort effolgreicher sein kann. Es besteht auch die M•3glichkeit, das Proill, das ursprfinglich ffir die Geruchsbeurteilung gedacht ist, zur Beurteilung yon Begriffen yon Produkten und Verpackungen heranzuziehen und den Geruchsbeschreibungsraum sozusagen als semantischen Raum zu benutzen. Wenn das Proill auch daffir ursprfinglich nicht gedacht ist und dadurch Fehler eingebracht wetden, so sind doch immerhin mir diesera Verfahren interessante Vergleiche m•3glich.
672 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS IV. DIE GRENZEN 1. Das •4uflreten yon Gegenprofilen Bei den von uns nach drei Jahren wiederholten Testungen von Methyl- jonon, Lavende161, Resedaketon und Exaltolid traten Gegenprofile auf. .Abb. 10 zeigt diese bei Resedaketon. 10 Versuchspersonen beurteilten den Geruch positiv, 19 Versuchspersonen lehnten ihn ab, 2 verhalten sich neutral. Die %usammenfassung der ablehnenden und dem Geruch positiv gegentiber- stehenden Versuchspersonen ftihrt zu den beiden, in der Abbildung darge- stellten, gegenl•iufigen Profilen. Es ist leicht einzusehen, dab sich bei einer anderen Auswahl der Versuchspersonen, was staffstisch durchaus m6glich ist, ein wesentlich anderes VerNiltnis der Ablehnungen und Zustimmungen ergibt. Dadurch entstehen zwar die gleichen Gegenprofile, das Gesamtprofil zeigt abet v611ig andere Werte und somit auch andere Dimensionen im Ge- ruchsbeschreibungsraum. Gegenprofile treten besonders bei konzentrierten Riechstoffen auf, wenn diese zu stark angeboten werden. Eyferth (11) hat die Konzentrationserh6- hung von Gertichen olfaktometrisch gemessen. Er hat dutch seine Messung die bekannte Erfahrung best•itigt, dab ein Riechstoff der in Verdtinnung als angenehm empfunden wird, bei der konzentrierten Darbietung dagegen als unangenehm abgelehnt wird, so dab sich bei unserer Methode ein Gegenpro- fil zeigt. In der dazwischenliegenden Zone werden die Versuchspersonen un- sicher, bis sie bei einer bestimmten Konzentration ,,umkippen". Gegenprofile treten abet auch bei handelstiblichen Parftimierungen auf. So zeigt •tbb. ! ! das Gegenprofil einer Haarwasser-Parftimierung, die trocken auf Wolle getester wurde. 33 Versuchspersonen lehnen die Parfiimierung ab, 32 akzeptieren sie. In •4bb. !2 sind diese VerNiltnisse im Geruchsbeschrei- bungsraum dargestellt. Von den ablehnenden Versuchspersonen wird die Parftimierung am Punkt lu, yon den akzeptierenden Versuchspersonen am Punkt lh eingeordnet. Beide Versuchsgruppen zusammen gerechnet, ergeben einen Wert in 1. Die Beurteilungen hebert sich gegenseitig weitgehend auf. Der Geruch 1 befindet sich nahe dem Zentrum der Kugel, dementsprechend finden wir einen zu niedrigen Sicherheitswert. Die anderen, in der Abbildur g angegebenen Zahlen zeigen andere Haarwasser-Parfiimierungen. Bekanntlich lehnen iraruer einige Verbraucher eine bestimmte Parftimie- rung ab, so dab stets mir einer geringen Zahl yon Gegenprofilen bei unserer Testung zu rechnen ist. Nun ver•indern aber bis zu ftinf Gegenprofile die Lage im Geruchsbeschreibungsraum wenig. Erst ein verst•irktes Auftreten yon Gegenprofilen, das sich in niedrigen Werten der Standardabweichung
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