POLARITJ•TSPROFIL ALS MITTEL ZUR GERUCHSBEURTEILUNG 657 -3 1 harmonisch 2 aufregend 3 grob 4 kalt 5 weich 6 stark 7 passiv 8 verspielt 9 friedlich 10 robust 11 vergn•gt 12 wild 13 leise 14 frisch 15 leer 16 seicht 17 sch•n 18 alt 19 schwer 20 interessant 21 angenehm 22 wach 23 mild 24 herb 25 niederdr•ckend 26 w•rzig 27 rauh 28 dumpf 29 dunkel -2 -1 0 +1 +2 +3 unharmonisch 1 beruhigend 2 fein 3 warm 4 hart 5 schwach 6 aktiv 7 ernst 8 agressiv 9 zart 10 miBmutig 11 sanft 12 laut 13 abgestanden 14 roll 15 tier 16 h•Blich 17 jung 18 leicht 19 langweilig 20 unangenehm 21 mGde 22 streng 23 sGB 24 erhebend 25 schal 26 glatt 27 stechend 28 hell 29 Abbildung 3 Polaritiitsprofil einer Haarwaschmittel-Parftimierung.
658 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Dies liegt vor allem auch daran, dab jede Versuchsperson 29 Urteile tiber einen Geruch f•tllt. Bei den bisher fiblichen Testverfahren wetden von jeder Ver- suchsperson nut wenige Urteile abgegeben, so dab man auf groBe Zahlen von 200-1000 Versuchspersonen zurtickgreifen muB, wenn man zu einigermaBen reproduzierbaren Wetten gelangen will. Wenige Urteile von wenigen Leuten zeigen nut bei groben Unterscheidungen verntinftige Ergebnisse. Bei ge- ringen Unterschieden war bei den bisher fiblichen Testverfahren eine Vielzahl yon Testpersonen erforderlich. In Mbb. 3 ist das Proill der Einstufungen auf den Polarit•iten, das dem Ver- fahren den Namen gegeben hat, ftir eine Haarwaschmittelparftimierung ab- gebildet. Es kommt so zustande, dab yon jeder Polarit•it das Mittel tiber die 30 Versuchspersonen genommen wurde. So hat jeder Geruch sein eigenes Proill. Die dargestellte Haarwaschmittelparftimierung wird vornehmlich als harmonisch, warm, welch, aktiv, sanft, mild und glatt beurteilt. 2. Der Geruchsbeschreibungsraum Wie die Polarit•itsprofilmethode bei ihrer Anwendung in der Semantik zu einem zumindest drei-dimensionalen semantischen Raum ftihrt, in dem sich die W•Srter und ihre Bedeutungen in ihren Beziehungen zueinander einordnen lassen, so ist es m•Sglich, mir unserer Metbode zum Geruchsbeschreibungs- raum zu kommen. Wie man zum Beispiel einen Ton dutch drei voneinander unabh•ingige Di- mensionen charakterisieren kann, n•imlich dutch a) die Tonh•She, die mir der Schwingungszahl gemessen wird, b) die Lautst•irke, die in Phon angegeben wird und c) die Ftille und den Klangcharakter, der sich dutch die Art der Oberschwingungen darstellt, so kann man auch die Gertiche dutch den Ge- ruchsbeschreibungsraum charakterisieren. Um diesen Geruchsbeschreibungsraum zu finden, wurden die Polarit•iten- profile yon 42 m•Sglichst unterschiedlichen Gertichen erhoben. Eine Faktoren- analyse nach Thurstone (9) zeigte, dab diese Profile die Gertiche in drei von- einander unabh•ingigen Faktoren beschrieben. Diese bezeichnen wit als die Dimensionen des Geruchsbeschreibungsraumes. Da es nun abet in der Praxis unm•Sglich ist, zu jeder neuen Geruchsbeurteilung eine Faktorenanalyse durchzuftihren, um zu sehen, wo dieset Geruch in dem Raum seinen Platz finder, wurde yon Prof. Eyferth ein arbeitssparendes Ann•iherungsverfahren entwickelt. Hierzu wurden aufgrund der ursprtinglichen Faktorenanalyse Gewichtszahlen berechnet, die angeben, wieviel jede Polarit•it zu den drei Dimensionen beitr•igt. Die Ergebnisse dieset Berechnung sind in Tab. I dar- gestellt. So sind ftir die erste Dimension die Gegensatzpaare vergntigt-miB-
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