HALTBARKEIT UND VERTRAGLICHKEIT VERSCHIEDENER OLE 683 gische Vertr•iglichkeit im Hinblick auf eine dermatologische Verwendung zu pr/fifen, da nach den zitierten Literaturangaben (1, 7) das KokosnuB61 wegen seines Gehaltes an mittelkettigen Fettsiiuren angeblich hautreizend und als Salbengrundlage nicht geeignet ist sowie dessen Verwendung in Hautpflege- mitteln entschieden abzulehnen ist. VERTRXGLICH KEITSPROFUNGEN Die Vertr2glichkeit und Reizlosigkeit f/fir die Haut des Musters 1 wurde durch Pr/fifung der akuten prim•iren Irritation durch Ermittlung des soge- nannten ,prim•iren Irritationsindex" nach Draize (9) an der R/fickenhaut yon Kaninchen sowie im Kaninchenaugentest nach Draize (10) untersucht. Ent- sprechende Prtifungsergebnisse der akuten prim•iren Irritation der Kaninchen- haut und des Kaninchenaugentestes aus dem Laboratory of Industrial Hygiene, Inc., New York, und den Industrial Biology Laboratories, Inc., U.S. A., standen uns f/fir die Muster 2 und 3 zur Verftigung. Die Ergebnisse dieser Prtifungen sind in Tab. I1.7 aufgef/fihrt. Tabelle IV Produkt Prim•rer Kaninchenaugentest Irritationsindex Muster 1 0 ohne Befund Muster 2 0,5 ohne Befund Muster 3 0 ohne Befund Der primire Irritationsindex nach Draize (9) von 0,5 beim Muster 2 zeigt nut eine milde Reizwirkung auf die Haut des Albino-Kaninchens an, die gem•iB der Federal Hazardous Substances Labeling Act keine Deklaration als ,,prim•ir reizend" erfordert. Muster 1 und 3 erwiesen sich als v611ig reizlos. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dab im gleichen Pr/fifungsverfahren f/fir ein Muster Isopropylmyristat ein Index yon 2,3 festgestellt und damit als ,,moderate irritant" bezeichnet wurde, w•ihrend Sesam61 und ein eBbares KokosnuB61 einen prim•iren Irritationsindex yon 0 zeigten. An der menschlichen Haut wurde das mittelkettige Triglyceridgemisch Muster 1 im Vergleich mir ErdnuB61 im epikutanen L•ippchentest und im so- genannten ,,offenen Test" an je 50 Patienten gepr/fift. Der L•ippchentest ergab die gleiche einwandfreie Vertr•iglichkeit der beiden gepr/fiften Ole. Im ,,offenen Test" wurden iiltere Patienten halbseitig links mit Muster 1 und halb- seitig rechts mir ErdnuB61 eingerieben. Die mit dem mittelkettigen Trigly- cerid61 behandelte Rtickenhiilfte zeigte eine sehr geschmeidige, samtartige
684 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Haut, die von den meisten Patienten subjektiv als angenehm empfunden wurde. Dagegen bestand beim ErdnuB•51 der Eindruck einer oberfiiichlichen Fettung, die die Hautgeschmeidigkeit als solche nicht wesentlich beeinfiuBte. Eine Hautunvertriiglichkeit wurde in keinem der Fiille beobachtet. Untersuchungen der parenteralen Vertriiglichkeit wurden in Zusammen- arbeit mir Professor Dr. Kracht im Pathologischen Institut der Universit•it Hamburg durchgefiihrt. Es wurde das mittelkettige Triglyceridi51 Muster 1 im Vergleich mir Sesami51, Oliveni51 und neutralisiertem Oliveni51 (Kenn- zahlen dieset Ole siehe Tab. II) gepriift. 48 Stunden nach einmaliger intramus- kuliirer Gabe von je 0,5 ml in die Oberschenkelmuskulatur von 5 Kaninchen ergab sich weder bei Muster I noch bei Sesami51, die beide 90 Minuten bei 160øC im Trockenschrank sterilisiert waren, eine iSrtlich toxische Gewebs- reaktion. Nach wiederholter Applikation fiber 2 Wochen im Abstand von 2 Tagen yon je 0,2 ml ergab sich ebenfalls bei 5 Kaninchen, dab beide hinsichtlich Resorption und iSrtlicher Vertriiglichkeit an Hand des Gewebs- substrats gleich gut zu beurteilen sind. Nach einmaliger Applikation yon je 0,5 ml Muster 1, Oliveni51 und neutra- lisiertem Oliveni51 bei 3 Kaninchen ergab sich ebenfalls kein Anhalt fiir iSrt- lich toxische Gewebsreaktionen. Eine normale Gewebsreaktion, die den allge- meinen Erfahrungen nach intramuskuliirer Applikation von letten Olen ent- sprach (C)lcysten mit Mesenchymaktivierung), war nach Anwendung von OlivehiS1 noch am ausgepriigtesten (siehe Siiurezahl 2,7 in Tab. II), nach Applikation von neutralisiertem Oliveni51 oder Muster 1 abet deutlich ge- ringer (siehe S•iurezahl 0,05 bzw. 0,03 in Tab. II). Nach sechsmaliger Appli- kation dieset 3 Ole in einer Dosierung von 0,5 ml bei 3 Kaninchen wurde lediglich ein gradueller Unterschied gegeniiber den Befunden nach einmaliger Injektion festgeste]lt. An Hand des Gewebssubstrats sind hinsichtlich Resorp- tion und iSrtlicher Vertriiglichkeit die 3 untersuchten Ole im wesentlichen gleich zu beurteilen. SchlieBlich ergab ein Dauerversuch fiber 90 Tage, bei dem 5 Kaninchen wiSchentlich zweimal je 0,5 ml Muster 1 intramuskul•ir erhielten, dab unter den zugrunde gelegten Kriterien (iSrtliche Reaktion, Ver- iinderungen an den groBen parenchymatiSsen Organen, pathologische Ver- fettungen, pulmonale Fettembolie, Beeinfiussung des Blutbildes einschlieB- lich Bestimmung der Gesamtlipide und des Cholesterins im Blut) die Vertriig- lichkeit dieses mittelkettigen Triglyceridi51es als gut zu bezeichnen ist.
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