POLARITfi•TSPROFIL ALS MITTEL ZUR GERUCHSBEURTEILUNG 659 mutig und niederdrfickend-erhebend besonders wichtig. Zur zweiten Dimen- sion tragen die Polarit•iten mild-streng und wild-sanft am meisten bei. Ffir die dritte Dimension sind vor allem die Urteile auf den Polarit•iten wfirzig-schal und roll-leer bedeutsam. Um festzustellen, wie stark die drei Urteilsdimensionen das Proill eines zu testenden Geruches kennzeichnen, multipliziert man die Durchschnittswerte der Urteile auf den einzelnen Polarit•iten nacheinander mir den entsprechen- den Gewichtszahlen jeder Dimension und addiert diese Produkte pro Dimen- sion. Durch Division dieser Produktsummen durch einen Streuungsausdruck erh•ilt man die Angaben/fiber die Position des beurteilten Geruches auf den drei Dimensionen des Geruchsbeschreibungsraumes. Kontrolluntersuchun- gen ergaben, dab dieses Ann•iherungsverfahren praktisch zu denselben Tabelle I Gewichtszahlen zur Errechnung der Positionen yon Geruchsbeschreibungen in drei Dimensionen Polarkit [ I [ II III 1. harmonisch -- 1.254 -- 1.428 --0.686 2. aufregend 0.052 -- 0.967 --- 1.705 3. grob 1.139 1.575 0.328 4. kalt 0.002 1.746 0.741 5. weich 1.120 -- 1.275 -- 1.210 6. stark -- 0.800 --- 1.427 1.912 7. passiv -- 0.141 -- 0.141 1.979 8. verspielt -- 0.909 --- 0.656 -- 0.429 9. friedlich -- 0.055 -- 1.818 -- 0.642 10. robust --- 0.026 2.474 0.895 11• vergntigt -- 1.613 --- 0.137 -- 0.226 12. wild -- 0.452 2.267 0.696 13. leise -- 0.243 -- 0.512 1.250 14. frisch -- 1.505 0.668 -- 0.512 15. leer -- 0.684 --0.994 -- 2.395 16. seicht 0.272 -- 0.777 1.069 17. sch6n - 1.118 0.450 0.350 18. alt 1.878 -- 0.079 0.565 19. schwer 1.275 0.138 -- 0.674 20. intercssant -- 0.585 0.204 -- 1.532 21. angenehm -- 1.802 -- 1.020 -- 0.308 22. wach -- 1.284 1.351 -- 0.286 23. mild -- 0.006 --- 2.694 - 0.005 24. herb -- 0.000 0.676 0.151 25. niederdrtickend 2.217 -- 0.253 -- 0.378 26. wtirzig 0.003 -- 1.159 -- 2.352 27. rauh 0.424 0.809 --- 0.006 28. dumpf 1.051 -- 1.055 -- 0.107 29. dunkel 1.528 -- 0.383 0.412
660 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Wetten filhrt wie erneut durchgefilhrte Faktorenanalysen. Man gewinnt so eine Ordnung der Gertiche, die sich frei von Willkilrlichkeit aus den Gesetz- m•iBigkeiten der Geruchswahrnehmung ergibt. In Tab. II sind die wesentlichen Polarit•iten der empfundenen Geruchs- merkmale und die Benennung der drei Dimensionen zusammengestellt. Die erste Dimension drilckt eine Bewertung der Versuchsperson dem Geruch Tabell e II Die drei Dimensionen des Geruchbeschreibungsraumes Dimension wesentliche Polaritiiten I empfundene Benennung Geruchsmerkmale I ,,vergniigt - miBmutig" ,,niederdriickend- erhebend" II ,,mild - streng" ,,wild - sanft" Ili ,,wiirzig - schal" ,,voll - leer" Zuwendung Geruchshelligkeit Aktivitiit Milde des Geruchs Erregung Fiille des Geruchs gegeniiber aus, in der Richtung, ob sie den Geruch mag oder ihn ablehnt. Da es abet auch in der ersten Dimension nicht den ,,besten Geruch" gibt, haben wit die erste Dimension in Anlehnung an v. Hornbostel als Geruchs- helligkeit bezeichnet. Die zweite Dimension drilckt Aktivit•it und Passivit•it aus. Die Versuchsperson empfindet den Geruch als aufdringlich oder mild. Die dritte Dimension, die als Erregung bzw. als Erschlaffung empfunden wird, sagt ob der Geruch die Aufmerksamkeit der Geruchsperson erweckt oder ob er sie langweilt. Wit haben das in •4/ / . 4 dargestellte Modell des Geruchsbeschreibungs- raumes gebaut und eine Reihe von handelsiiblichen Parfilms darin eingeord- net. Der Geruchsbeschreibungsraum stellt sich in Form einer Kugel dar, innerhalb der s•imtliche Riechstoffe angeordnet wetden kiSnnen. Da die Auswertung der Fragebogen mir einer erheblichen Rechenarbeit verbunden ist, lassen wit sie dutch eine elektronische Rechenmaschine durch- fiihren. Sie lieferr uns das in •4/ / . f dargestellte Ergebnis: a) die durchschnittlichen Polarit•itenwerte b) die Koordinaten der drei Dimensionen und c) KontrollmaBe wie Standardabweichung und Sicherheitswert, auf die wel- ter unten eingegangen wird.
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