726 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Der zweite, hier zu er6rternde Vorgang ist die diaepidermale Resoption. Aus dem Komplex des in zahlreichen experimentellen Untersuchungen forschten Resorptionsvorganges (•bersichten bei 5, 19, 39) sollen hier ledig- lich die Permeation einer Salbe und eines w•iBrigen Vehikels angeftihrt wet- den. Ein einfacher Vetsuch soll dies erl•iutern. Inkorporiert man einem Sal- benvehikel Natriumfiuorescein, so erkennt man unter dem Wood-gefilterten Ultraviolett-Licht einen homogenen fiuoreszierenden Film im Auftragungs- bereich der Fluoresceinsalbe. Nach Ablauf yon etwa einer Stunde zeichnen sich in diesem Areal die Hautleisten und Follike16ffnungen deutlich ab, was auf die in Gang befindliche Resorption hinweist. Klebt man nun zuvor auf diesen Bezirk einen tesafilm©-Streifen auf und reiBt diesen mit brtisker wegung wieder ab, so lassen sich auf der Haftseite des Films fiuoreszierende Salbenreste nachweisen. Wiederholt man diesen Vorgang in gleicher Lokali- sation mir jewells neuen Klebestreifen, so kann man die Feststellung machen, dab das fiuoreszierende Material yon Mal zu Mal an Intensit•it abnimmt und sich schlieBlich auf der Unterseite des Films nut noch Epidermiszellen nach- weisen lassen. Mir dieset Methode gelingt es ldcht, die Epidermis in einzelnen Zellagen zu entremen. Dabei wetden solange fiuoreszierende Salbenreste in den Schichten der Epidermis nachzuweisen sein, bis der letzte salbenhaltige Zellverband abgerissen ist. Der Intensit•itsabfall war im Salbenversuch ziemlich abrupt, woraus zu entnehmen ist, dab die Permeation der fiuoreszierenden Salbe gleichm•iBig tiber die gesamte Breite der Epidermisoberfi•iche erfolgte. Inkorporiert man abet nun start dessen Natriumfiuorescein in ein w•iBriges Vehikel oder in eine O/W-Emulsion, so zeigt sich nach einem anf•inglich gleichen Intensit•itsab- fall im Auftragungsbereich, dab bei weiteren Abrissen die Fluoreszenz sich nut mehr in punktf6rmigen Arealen nachweisen l•iBt. Diese sind identisch mir den Follike16ffnungen der Haut, woraus zu schlieBen ist, dab die Resorption dieset Vehikel zun•ichst auch tiber die gesamte Breite der Epidermisober- fi•iche, dann abet nut noch tiber den Follikel startfinder. Diese Befunde ent- sprechen den histochemischen Untersuchungen yon Mackee, Sulzberger, Herrmann und Baer (18), die zeigen konnten, dab Wasset enthaltende Grund- lagen in den Follikel eindringen, diesen durchdringen und schlieBlich in die Cutislagen einwandern, um diese kugelf6rmig zu durchsetzen. Entsprechend den vorgenannten Untersuchungen yon Schneider (30, 31) ist daher zu erwarten, dab die Resorption eines w•iBrigen Vehikels in sebo- statischer Haut geringer ist, als die einer W/O-Emulsion und entsprechend umgekehrt beim Seborrhoiker sich verh•ilt.
DER HAUTKONSTITUTIONSTYP 727 ZUSAMMENFASSUNG Klinische Beobachtungen und experimentelle Untersuchungen wetden an- geftihrt, um die Bedeutung des menschlichen Sekretionstyps der Haut ftir die Wahl der Dermatika zu zeigen. Trotz der fiieBenden Obergiinge vom fetten- den, d.h. seborrhoischen Hautorgan zum trocknen, dem sebostatischen, k6n- nen 3 Haupttypen unterschieden wetden, die den Ausgangspunkt ftir die Vertr•iglichkeitsbestimmung der Externa bilden. Das Zustandekommen der ,,Unvertr•iglichkeitsreaktionen" gegentiber den Grundlagen der Dermatika wird diskutiert. LITERATUR (1) Brun, R., Enderlin, K. u. Kull, E., Dermatologica 106, 165 (1953). (2) Brun, R. u. Meyer, G., Dermatologica 103, 178 (1951). (3) Flesch, P., Proceedings 40, 12 (1963). (4) Frolow, G. R., Witten, V. H. u. Sulzberger, M. B., Mrch. Dermat. 3•yph. (Chicago) 76, 185 (1957). (5) Goldstein, B., Hber das Resorptionsvermb•en der menschlichen Haut. Inaug. Diss. Mainz (1961). (6) Halter, K. u. Falk, W., Dermat. IFschr. 126, 1121 (1952). (7) Herrmann, F., •lrch. Dermat. Syph. 200, 33 (1955). (8) Herrmann, F. u. Prose, P. H., J. invest. Dermat. 16, 217 (1951). (9) Herrmann, F., Prose, P. H. u. Sulzberger, M. B., J. invest. Dermat. 18, 71 (1952). (10) Jacobi, O., Kolloid Ztschr. 114, 2 (1949) - Zentralbl. f. •trb. reed. u. •trb.-schut.•, 1, 6 (1951). (11) Jacobi, O., BerajSdermatosen 6, 241 (1958). (12) Kalkeef, K. W. u. Macher, E., tfaatargt 9, 441 (1958). (13) Kalz, F. u. Scott, A., •lrch. Dermat. Syph. (Chicago) 73, 355 (1956). (14) Keining, E., Dermat. IFschr. 96, 480, (1933) - 140, 1245 (1959). (15) Kleine-Natrop, H. E., Fette, SeO½n, •lnstrichmi#e160, 832 (1958). (16) Kleine-Natrop, H. E., •lcta dermato-venereol., Proc. 11th Internat. Congr. Dermat. III, 248 (1957). (17) Kleine-Natrop, H. E., Dtsch. Ges. IFesen 16, 142 (1961). (18) MacKee, G. M., Sulzberger, M. B., Herrmann, F., u. Baer, R. L., J. invest. Dermat. 6, 43 (1945). (19) Malkinson, F. D., Permeability of the Stratum Corneum in: The Epidermis, W. Montagna and W. Lobitz, Academic Press, New York, London (1964). (20) March, C., Proceedings 40, 25 (1963). (21) Nicolaides, N. and Rothman, S., J. invest Dermat. 24, 125 (1955). (22) Nicolaides, N., Lipids, Membrancs, and the Human Epidermis, in: The Epidermis, W. Mon- tagna and W. C. Lobitz, Jr., Academic Press New York, London (1964). (23) Nicolaides, N., Human skin surface lipids, in: •ldvances in the Biology of Skin, W. Montagna, R. A. Ellis and A. F. Silver, Academic Press, New York, London 0963). (24) Peukert, L., Arch. Gewerbepath. 10, 53 (1940). (25) Peukert, L. u. Schneider, W., •lrch. Gewerbepath., 9, 288 (1939). (26) Pileget, L. u. Tappeiner, S., Dermatologica 108, 153 (1954). (27) Schirren, C. u. Jentzsch, G., •4rgtl. IVschr. 14, 864 (1959). (28) Schneider, W., Dtsch. med. lVschr. 84, 2219 (1959). (29) Schneider, W., Med. Klinik 55, 931 (1960). (30) Schneider, W., Dtsch. med. IVschr. 87, 1449 (1962). (31) Schneider, W., Med. lVelt 1963: 501. (32) Schneider, W. u. Schuleit, H., •lrch. Dermat. Syph. 193, 5 (1951).
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