ZUR THEORIE DER STABILITAT VON EMULSIONEN 713 s•iure jetzt zum gr6Bten Teil als Natriumoleat in der w'fiBrigen Phase, bei dem anderen Beispiel hat sich der Emulgator dem Verteilungsgleichgewicht ent- sprechend im Wasser angereichert. Schematisch kann man diese Verh•iltnisse durch das in Mbb. 6 gegebene Diagramm der potentiellen Energien darstel- len. Allerdings gibt dieses Schema nur eine formale thermodynamische Be- schreibung. Der eigentliche Mechanismus der spontanen Emulgierung ist sicher erheblich komplizierter. Darauf soil im Rahmen dieses Referares nicht mehr eingegangen werden. ZUSAMMENFASSUNG Die aus der Literatur bekanntgewordenen Vorstellungen fiber die verschie- denen Wirkungsmechanismen der Emulsionsstabilisatoren werden geordnet und im Zusammenhang dargestellt. Zu unterscheiden sind die Inhibierung des Aufrahmens und die des Koaleszierens. Ob ein gegebenes System aus 61iger oder w•iBriger Phase eine O/W- oder eine W/O-Emulsion bildet, h•ingt im wesentlichen yon dem Verh•iltnis der Koaleszenzgeschwindigkeiten der •51- und derWassertr6pfchen ab, sofern nicht die vorgegebenenVolumina der bei- den Phasen oder ihre Viskosit•iten sehr unterschiedlich sind. Dabei spielen vor allem die Koaleszenzgeschwindigkeiten w•ihrend der Bildung der Emulsion eine Rolle. Diese werden sich yon denen in der fertigen Emulsion im allge- meinen unterscheiden, da w•ihrend der Bildung noch kein Verteilungs- und Adsorptionsgleichgewicht aller Komponenten herrscht. Eine n•ihere Betrachtung der im dynamischen wie auch im statischen Zu- stand wirksamen koaleszenzhemmenden Einflfisse ergibt, dab diese sich auf- teilen lassen in solche, welche bevorzugt die •51tr6pfchen oder die Wasser- tr6pfchen stabilisieren. Auf dieser Grundlage ist eine physikalisch-chemische Deutung des HLB-Systems und der Bancroftschen Regel fiber die Beziehung zwischen dem Verteilungsgleichgewicht des Emulgators und dem Emulsions- typ m6glich. AbschlieBend werden die Bedingungen einer echten spontanen Emulgierung gestreift. Eine solche ist wahrscheinlich nut dann m6glich, wenn das System im Anfangszustand sich nicht im Verteilungsgleichgewicht herinder. LITERATUR (1) Bowcott, J. E. und Schulmann, J. H., Z.f. t•lektrochemie 59, 283 (1955). (2) Schulmann, J. H., Stoeckenius, W. und Prince, L. M., J. Phys. Chem. 63, 1677 (1959). (3) van den Tempel, M., Rec. tray. chim. 72, 419, 433 (1953). (4) Albers, W. und Overbeek, J. Th. G., f. Colloid Sci. 14, 501, 510 (1959). (5) van den Tempel, M., III. Intern. KongreB f. Grenzfl•ichenaktive Stoffe, K61n 1960, B 573 vgl. auch MacKay, G. D. M. und Mason, S. G., f. Colloid Sd. 18, 674 (1963).
714 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS (6) Scriven, L. E. und Sternling, C. V., Nature (London) 187, 186 (1960). (7) Bancroft, W. D., J. Phys. Chem. 17, 501 (1913). (8) van den Tempel, J. Colloid Sci. 13, 125 (1958). (9) Sonntag, H., Z.f. physikal. Chemie 221, 373 (1962), 227, 248 (1964), IV. Intern. KongreB fiir Grenzfliichenaktive Stoffe, Briissel 1964, Preprints B/VI. 14. (10) Derjaguin, B. V. und Titijevskaya, A. S., Proc. lind Intern. Congress of Surface Activity, Vol. I, 211 London (1957). (11) van der Waarden, M., J. Colloid Sci. 5, 317 (1950), Chem. Weekblad 55, 494 (1959). (12) Mackor, E. L., J. Colloid Sci. 6, 492 (1951) Mackor, E.L. und van der Waals, J. H., J. Colloid Sci. 7, 535 (1952). (13) Heller, W. und Pugh, Th. L., J. Po&mer Sd. 47, 203 (1960). (14) Davies, J. T., Proc. Ilnd Intern. Congress of Surface Activity, Vol. I, 426 (London 1957). (15) Biswas, B. und Haydon, D. A., III. Intern. KongreB f. Grenzfliichenaktive Stoffe, B 580 K61n (1960). (16) Griffin, W. C., J. Soc. Cosmet. Chem. 1, 311 (1949), 5, 249 (1954). (17) v. Stackelberg, M., Klockner, E. und Mohrhauer, P., Kolloid-Z. 115, 53 (1949). (18) Winsor, P. A., Trans. Faraday Soc. 44, 376 (1948).
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