J. Soc. Cosmet. Chem., 29, 703-716 (November 1978) Strukturuntersuchungen von Salben 1. Mitteilung' RiSntgenstrukturuntersuchungen an der Hydrophilen Salbe DAB 7 C. F•IHRER, H. JUNGINGER und S. FRIBERG* Synopsis -- In order to characterize the crystalline state of Hydrophilic Ointment DAB 7 as well as of its components, X-ray studies {using Kiessig's low angle technique and goniometric diffractometry} have been carried out. Both cetyl and stearyl alcohols crystallize in a mixture of [• o-and ¾ 4-polymorphs. Depending on the conditions of crystallization one m- the other polymorphic phase is in excess. The mixture of these two alcohols, cetostearyl alcohol, forms mixed crystals with a uniform Bragg's distance, wich is between the two ]• o-polymorphic forms of the single components. On the other hand sodittm cetyl sulfate and sodium stearyl sulfate crystallize as separate entities from their mixtures. The predominant species in Emulsitying Wax (90% cetostearyl alcohol and 10% sodium cetyl sulfate and sodium stearyl sulfate] are mixed crystals, which consists mainly of cetyl alcohol and sodium cetyl sulfate and partly of stearyl alcohol. In additio•a, mixed crystals of stearyl alcohol and sodium stearyl sulfate are found in small amounts. In Hydrophilic Ointment DAB 7 both types of mixed crystals form a framework of gel in which the white soft paraffin and the liquid components of the white petrolatum are immobilized either mechanically or by capillary attraction. Since the wide angle interferences are nearly identical, it may be assumed that the paraffinic carbon chains of all components of the ointment can form similar orthorhombic subcells. 1. Einleitung Zum Nachweis des Gelcharakters bei Salben konnte von Ftihrer {1} bei erstarrten Schmelzen yon Cetylalkohol und fltissigem Paraffin aufge- zeigt werden, dag diese Gemische ausgedehnte, stark vernetzte Kristalli- sate bilden, die eindeutig ftir eine Gelnatur dieset Modellsysteme sprechen. Anhand yon polarisationsmikroskopischen Untersuchungen konnten * Institut fiir Pharmazeutische Technologie der Technischen Universitiit Braunschweig, Pockelsstrage 4, und Department of Chemistry, University of Missouri-Rolla, Rolla Mo 65401 (USA}. 703
704 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS sowohl bei diesen Systemen als auch bei echten Salben kristalline Bereiche als solche erkannt werden. Diese erlauben jedoch wegen ihrer kleinen Abmessungen und den unscharfen Obergiingen in die weniger kristallinen bzw. amorphen Bezirke keine weitergehenden InformationsmiSglichkeiten fiber die Feinstruktur ihres kristallinen Aufbaus. Um Aufschlfisse fiber die Verteilung der verschiedenen Komponenten einer Salbenrezeptur am Aufbau des Gelgerfistes und der darin immobilisierten flfissigen Bestand- teile bzw. der Anordnung der einzelnen Molekfile zueinander zu erhalten, bietet sich die RiSntgenstrukturanalyse an. Ober die Ergebnisse dieser Untersuchungen am Beispiel der Hydrophilen Salbe des DAB 7 soil hier berichtet werden. 2. Material und Methoden Die Hydrophile Salbe des DAB 7 besteht aus 30 Teilen Emulgierendem Cetylstearylalkohol, 35 Teilen dickflfissigem Paraffin und 35 Teilen weigem Vaselin. Der Emulgierende Cetylstearylalkohol selbst setzt sich zu gleichen Teilen aus Cetyl- bzw. Stearylalkohol zusammen und enthiilt zu 10 Prozent die Natriumsalze der Schwefelsiiureester dieser beiden Komponenten. Ffir die Untersuchungen sowohl der Ausgangssubstanzen als auch der entsprechenden Mischungen wurden Materialien in der Qualitiit des DAB 7 verwendet. Da kolloide Strukturen entscheidend vom Reinheitsgrad der Substanzen abh'•ngen kiSnnen, wurden bewugt keine speziell gereinigten Produkte eingesetzt, um ffir die Hydrophile Salbe repriisentative Systeme zu bearbeiten. Aufnahmetechnik nach KJessig (2) Die Untersuchungen wurden reit Hilfe von Kiessig~Kammem ffir den Kleinwinkelbereich und den nahen Weitwinkelbereich durchgeffihrt. Die wiedergegebenen Aufnahmen wurden mit einem Objekt-Filmabstand von 100 bzw. 200 mm gewonnen. Aufnahmen mit gr6geren Objekt- Filmabstiinden ffihrten zu keinen weiteren Ergebnissen. Die Proben wurden nach dem Aufschmelzen in eine Probenkapillare eingesaugt, die dann durch Abschmelzen beiderseitig verschlossen wurde. Die Unter- suchungen erfolgten im Vakuum. RiSntgengenerator: Mfiller-Mikro 111 Strahlung Cu K o•, Nickelfilter. Beschleunigungsspannung: 40 kV Anodenstrom: 20 mA. Die Expositionszeiten lagen je nach Intensitiit der Interferenzen und in Abhiingigkeit von der Kammerliinge zwischen 3 und 8 Tagen.
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