710 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS der beiden Alkohole im Kleinwinkelbereich treten nach ihrem Zusammen- schmelzen nicht als Doppelringe auf, sondem haben einen einheitlichen Netzebenenabstand, der zwischen den Beugungsmaxima der b o-Modifi- kationen beider Einzelkomponenten liegt. Demnach bilden Cetyl- und Stearylalkohol ein in sich homogenes Kristallisat aus unter statistischer Verteilung der beiden Komponenten. Untersuchungen verschiedener handeliiblicher Chargen ergaben me ein Aufspalten der Interferenzen, sondem in der resultierenden mittleren Kettenlfi_nge des Kristallisates nur geringfiigige Schwankungen, die von den Anteilen beider Kompo- nenten in der jeweiligen Probe abh'gngig waren. Dies konnte auch durch Untersuchungen der Schmelzen mit wechselnder Zusarnmensetzung der reinen Einzelkomponenten Cetyl- und Stearylalkohol nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit Untersuchungen von HeY, Kiessig und Philippoff {13, 14} bei Seifenmischkristallen und von Ott und Slagle {15} bei Mischpriiparaten von Paraffinen unterschiedlicher Kettenl'finge. Es wird angenommen, day dutch entsprechende Faltungen Korrekturen in der L'gnge der Kohlenwasserstoffkette vorkommen, die einen einheitlichen Abstand in der c-Achse ermOglichen. Da die ortho- rhombischen Subzellen beider Alkohole praktisch identisch sind, iindert sich die Lage der Weitwinkelreflexe im Mischkristallisat des Cetylstearyl- alkohols nicht. Abbildnng 4 Kiessig-Aufnahme von Cetylstearylalkohol mit 200 mm Objekt-Filmabstand. Das Auftreten eines Bragg'schen Abstandes, der dem arithmetischen Mittel der ¾ 4-Modifikationen beider Alkohole entspricht, konnte bei keiner der untersuchten Proben nachgewiesen wetden. Es ist somit
CRYSTALLINE STATE OF HYDROPHILLIC OINTMENT 711 wahrscheinlich, datg bei den untersuchten Gemischen von Fettalkoholen verschiedener Kettenlange das nahezu orthorhombische Gitter der b 0-Modifikation den stabilsten kristallographischen Zustand des Systems darstellt. 3.4. Cetylstearylschwefelsaures Natrium (DAB 7) Nach den Untersuchungen von Rawlings und Lingafelter (16) kri- stallisieren die von ihnen untersuchten Natrium-n-Alkylsulfate mit einer Kettenlange zwischen C8 und C •8 in Abh•ingigkeit von den Kristallisations- bedingungen und der Zusammensetzung des L6sungsmittelgemisches in einer Vielzahl von Modifikationen aus, von denen die als (x-Form beschriebene Phase die stabilste ist. Alle polymorphen Formen dieset Natrium-n-Alkylsulfate besitzen eine orthorhombische Elementarzelle, wobei wechselnde Mengen Wasset mit in das Kristallgitter eingebaut wetden. Die in unseren Untersuchungen mit der Kleinwinkeltechnik nach Kiessig erhaltenen Aufnahmen von Cetylstearylschwefelsaurem Natrium reit einem Objekt-Filmabstand von 100 bzw. 200 mm sind in Abbildung 5 dargestellt. Im Gegensatz zu dem Gemisch aus Cetyl- und Stearyl- alkohol bilden die entsprechenden Natriumsalze der Schwefels•iureester dieset Verbindungen kein Mischkristallisat aus. Die beiden kristallinen Komponenten mfissen getrennt nebeneinander vorliegen, da ihre Bragg'schen Abstande genau differenziert wetden k6nnen. Aufgrund der - ' :": ,.,4.' . :7' ß :,•.., k •%... ,. \ ::'.• :k.\ .. ß •'*• !.. .'•, .i.r. , . •t" .:. •..:.•.,' •? ' , ' -, ..% '--. ,• ., ' Abb•dung 5 Cetylstearylschwefelsaures Natrium Kiessig-Aufnahme mit 100 bzw. 200 mm Objekt- Filmabstand.
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