308 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Bedeutung sind, mittels des Schattenkorrelationstestes von Amoore miteinander zu vergleichen und auf diese Weise innerhalb einer Ver- bindungsklasse die Abh'fingigkeit des Geruchseindruckes von der raum- lichen Gestalt zu fiberprfifen. Es soil gezeigt werden, inwieweit die stereochemische Theorie von Amoo r e den Geruchseindruck der in Tabelle 1 angeffihrten Iso- camphanderivate zu erklaren vermag. Demzufolge sollen die kleineren und vor allera kugeliger geformten Molekfile dieser Reihe den camphrigen Geruchseindruck hervorrufen und es sollte mit zunehmender Gr/3ge und asymetrischer Gestalt der Molekfile dieser Geruchseindruck abnehmen. Material und Methodik Zur Untersuchung kamen die in Tabelle 1 ange 'ftihrten Isocamphan- verbindungen und einige Norisocamphane {Nr. 1, 5-7, 30, 42}, die aus Gr'tinden der Vollst•indigkeit in diese Arbeit einbezogen wurden. Die Substanzen wurden teils von uns synthetisiert INr. 5, 7-9, 12, 15-17, 19, 20, 23-25, 27-30, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 42, 44, 45, 47-50, 53}, teils von E. Klissenbauer 12} INr. 32, 33, 35, 43, 46, 51, 54-56} zur Verffigung gestellt. Die Substanzen Nr. 1-4, 6, 10, 11, 13, 14, 18, 21, 22, 26, 31, 41, 52, sind in der Literatur entnommen. Zum Bau der Molekfilmodelle wurden Stuart-Briegleb'sche Kalotten- modelie der Firma Leybold-Heraeus, K/31n, verwendet. Die Untersuchung erfolgte nach der von Am o o r e angegebenen ,,shadow-matching-method" l l}. Die Molekfilmodelle wurden aus drei verschiedenen, aufeinander senkrecht stehenden Richtungen fotografiert. Hierzu wurde eine Kodak- kamera, Retina II F, mit folgenden Einstellungen verwendet: Blende 8, Belichtungszeit %oo sec. Nach einigen Probeaufnahmen zeigte sich, dalq ein schwarz-weig-Film mit DIN 21 f/fir diese Arbeit am besten geeignet war. In Anlehnung an diesen Schattenkorrelationstest wurde zunachst versucht, die Molekfilmodelle so zu fotografieren, dag die Kamera 1 m vom Objekt entfernt war. Das Molekfilmodell lag auf einer Milchglasplatte, unter welcher ein Blitzlicht angebracht war. Es wurden auch Aufnahmen gemacht, bei welchen das Blitzlicht unmittelbar neben der Kamera angebracht war und schlieglich wurde auch noch ausprobiert, ob bessere Resultate durch die Arbeit in der Dunkelkammer oder bei Tageslicht erzielt werden konnten. In Ab'finderung der "shadow-matching-method" wurden s'firntliche Molekfilmodelle direkt und nicht ihr Schatten fotografiert. Durch eine besondere Montage des Blitzlichtes unmittelbar neben der
ISOCAMPHANE DERIVATIVES 309 Kamera war abet gewahrleistet, dag der Umrig des Bildes genau dem Schat- ten des fotografierten Objektes entsprach. Dutch die Wahl dieset Arbeits- methode war es miSglich, mir einfacheren Mitteln ein optimales Ergebnis zu erzielen. Um die Molekillmodelle exakt fotografieren zu kiSnnen, war es augerdem niStig, die Objekte mittels kleiner Styroporstilckchen zu stiltzen. Molekfile mir einem langeten aliphatischen Rest wurden zum Foto- grafieren in der sterisch am wenigsten behinderten Form angeordnet. Auch wurde darauf geachtet, sich die einzelnen Wasserstoffatome in ge- staffelter Stellung zueinander befanden. Die Annahme, dag dies die wahr- scheinlichste Molekillform ist, l'agt die obzitierte Anordnung berechtigt erschemen. Die Filme wurden entwickelt und die Aufnahmen so vergriSgert, dag ein mitfotografierter, 1,5 cm langer Megstreifen wieder dieset GriSge ent- sprach nach Angaben der Firma Leybold-Heraeus entspricht der Abstand von 1,5 cm bei den Kalottenmodellen einem A. Die Molekillbilder wurden ausgeschnitten und dann der Schwerpunkt dieset Bilder auf der Figur ermittelt. Vom Schwerpunkt ausgehend wurden von 0 ø bis 360 ø alle 10 Grade Linien gezogen, welche zur Vermessung gegenilber der Standard- substanz dienten. Als Vergleichsmodell diente Cineol filr den camphrigen und 3-Methyl-l-phenylpentan-3-ol filr den blumigen Gemch. Die Ver- messung erfolgte dutch Vergleich der Bilder des betreffenden Molekills und der Standardsubstanzen. Die Bilder wurden so Schwerpunkt auf Schwer- punkt gelegt, dag die 10ø-Linien deckungsgleich waren und die Unter- schiede -- ob langer oder kilrzer -- mir einem Lineal abgemessen wetden konnten. Anschliegend wurde die Summe der metrischen Werte in A-Werte umgerechnet und als Absolutwerte in die Tabelle 3 eingesetzt. Diese Summe der A-Werte filr jede der drei Raumrichtungen ergibt die •hnlichkeit mir dem Standardmolekill. ist das arithrnetische Mittel aus allen gemessenen molekularen Radialdifferenzen, also der mittlere Unter- schied des Molekillradius und gibt somit die Differenz in der Molekillform an. Die Venvendung des Begrifles similarity { 1} hat sich filr die vorliegende Aufgabe nicht bew'•_hrt. Weiter werden in der Tabelle 2 das Molekulargewicht, das Volumen des Molekfils und die Kondensationspunkte der einzelnen Verbindungen ange- geben. Das Volumen des Molekills {= Raumerfilllung} wurde in folgender Weise bestimmt: Die einzelnen Molekille wurden in ein reit Wasset gefillltes kalibriertes Gefiig gegeben und die Flilssigkeitsverdrangung ab- gelesen. Die Kondensationspunkte wurden ebenfalls in dieset Arbeit be- rficksichtigt, da nach Mazziotti {3} innerhalb einer Stoffklasse die Gemchsqualitiit in Beziehung zum Siedepunkt stehen soil. Der Siedepunkt
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